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20.05.2018

20. Mai 2018


Weil es schon so lange her ist - hier zur Erinnerung ein kurzes Zitat aus dem letzten Blogeintrag: „... Auf jeden Fall sind derzeit zwei verschiedene Abteilungen der NÖ Landesregierung mit uns beschäftigt und in Kontakt und ich bin ehrlich gespannt, wie und wann über unser Förderansuchen entschieden wird. Ich melde mich, sobald es diesbezüglich Neuigkeiten gibt!“ Endlich gibt es sie, die Neuigkeiten und es sind gute!

Wir haben eine Förderzusage für 110 000 Euro. Das ist zwar nur die Hälfte des Betrages, den uns der Zubau ca. kosten wird, aber immerhin, ein Anfang ist gemacht. Jetzt hat das SiD-Zubauprojekt endlich auch einen offizielleren Charakter und ich hoffe sehr, dass ich noch weitere Sponsoren finden werde. Sie wären jetzt ja nicht mehr alleine, das Land NÖ betrachtet die Schule im Dialog auch als förderwürdig!

Da die Förderzusage wegen der Regierungsbildung nach der Landtagswahl drei Monate länger gedauert hat, als uns Ende Jänner in Aussicht gestellt wurde, haben wir wieder einmal, falls wir uns nun wirklich fürs Bauen entscheiden, Zeitnot, denn im Frühjahr 2019 muss alles fertig sein. Eigentlich sollte der Rohbau schon in den Sommerferien errichtet werden, damit im Herbst ein ungestörter Unterricht möglich ist. Alles ist wieder einmal sehr spannend und aufregend – wenngleich auch schon fast ein wenig Routine – wir haben das ja alles vor fünf Jahren schon einmal durchgemacht und sind nun hoffentlich schon Schulbaustellenprofis! Eine Ausschreibung ist bereits unterwegs und ich erwarte täglich Angebote verschiedener Baufirmen.

Was bedeutet der Zubau für die Schule im Dialog nun konkret? Fast 90 m² mehr Platz, den wir vorwiegend als multifunktionellen Bewegungsraum nutzen werden, ein zweiter größer dimensionierter Schuleingang mit ausreichend Garderoben und Überdachung für wartende Eltern und ein winziges Direktions-/LehrerInnenzimmer. Die einzige Schwachstelle unseres Schulgebäudes war bis jetzt unser extrem kleiner Eingangsbereich, der zu Gunsten von mehr Unterrichtsfläche einfach ein notwendiger Kompromiss war.

Über einen betonierten Weg durch den Schulgarten werden nun auch Rollstuhlfahrer entlang einer leicht ansteigenden Rampe unsere Schule durch den neuen zweiten Eingang bequem erreichen können. Das kommt gerade rechtzeitig, denn ein zukünftiger Schulvater von uns ist auf die Benützung eines Rollstuhls angewiesen.

Unsere Projekttage in Linz

Unsere Projekttage in Linz sind auch schon wieder Geschichte.

Da bei uns alle Schulkinder auf die Projekttage mitfahren dürfen, und die meisten unserer Erst- und Zweitklässler das noch nicht ohne Eltern tun wollen, nehmen wir die Eltern einfach mit. Heuer waren es wirklich viele, und so starten am 27. April um 08:00 Uhr 14 Eltern, 28 Kinder (es kommen auch einige Geschwisterkinder mit), sowie Marianne und ich mit fünf Pkws bzw. Kleinbussen los.

Unser erstes Ziel ist das Stift St. Florian. Aufgeteilt in zwei Gruppen erleben wir einen interessanten Rundgang durch das Stift. Alle sind von seiner Größe und barocken Pracht sehr beeindruckt. Die Vorstellung, dass die St. Florianer Sängerknaben manchmal unerlaubterweise mit dem Fahrrad oder auf Rollerskates durch die langen Gänge flitzen, gefällt unseren Schulkindern sehr.

Ein weiteres Highlight, auf das sich die Kinder schon seit Wochen gefreut haben, ist die Orgel-Führung – im wahrsten Sinne des Wortes – durch die Bruckner-Orgel. Ein Augustiner Chorherr stellt uns dieses imposante Instrument, auf dem Anton Bruckner seine musikalische Kariere begann, vor. Wir dürfen auch einen Blick hinter die Orgel werfen: Riesige Blasebälge, insgesamt über 7 300 Orgelpfeifen, die in mehreren Etagen übereinander angeordnet sind - die kleinsten sind hauchdünn und nur wenige Zentimeter lang, die größten über 10 Meter lang und über 300 kg schwer – dementsprechend unterschiedlich ist ihr Klang, ... Nicht nur die Kinder sind beeindruckt. Zum Abschluss spielt uns der Pater noch etwas auf der Orgel vor und zieht dabei fast alle Register. Ein bombastischer Klang erfüllt die Kirche und uns.

Nach einem Mittagessen im Stiftskeller geht es weiter zum Jugendgästehaus in Linz. Zimmer werden vergeben und eigerichtet und dann marschieren wir zum nahen Spielplatz. Nach dem Abendessen besuchen wir noch mit den größeren Kindern Franz Übelhör in seiner Werkstatt. Franz ist ein Jugendfreund von mir, wir kennen einander seit wir dreizehn sind, und er hat einen ganz besonderen Beruf. Franz ist Geigenbauer und das mit großer Begeisterung und Leidenschaft. Seine anschaulichen Erklärungen und Geschichten zur Entwicklung der Geige sind so spannend (siehe Film unten), dass es die Kinder trotz der späten Stunde noch schaffen, ihm über zwei Stunden interessiert zuzuhören. Auch Lilli, unsere Jüngste, sie hat eine Klasse übersprungen und ist deshalb erst 8 Jahre alt, hält gut durch. Erst um 22:15 Uhr verlassen wir die Werkstatt. Der versprochene Besuch eines Eissalons muss auch noch sein und dann geht es müde, aber um viele neue Eindrücke bereichert, zurück zum JGH.

Auch die nächsten drei Tage vergehen wir im Flug. Sie sind ausgefüllt mit den unterschiedlichsten Aktivitäten und Programmpunkten.

Auch die Vorbereitung dieser Projekttage habe ich selbst übernommen. Ich möchte keine Kombi-Angebote von extra darauf spezialisierten Unternehmen buchen, obwohl das sicher einfacher und ganz sicher weniger Arbeit wäre, aber... Das Besondere an unserer Reisegruppe ist, dass wir eben so unterschiedlich sind. Unsere Jüngsten sind gerade mal sieben geworden und die ältesten schon vierzehn. Ich kenne die Interessen und Fähigkeiten unserer Schulkinder und hoffe zu wissen, wofür sie sich begeistern können, was für sie zumutbar ist und was nicht. Unser Programm muss so abwechslungsreich sein, dass für jede Altersstufe etwas dabei ist.

Die Tatsache, dass heuer auch so viele Eltern mitkamen, die ich teilweise noch kaum kannte, bereitete mir bei der Vorbereitung einiges an Kopfzerbrechen. Was mache ich, wenn das nicht klappt? Meine Bedenken waren unbegründet. Obwohl auch die mitreisenden Eltern unterschiedlicher nicht hätten sein können, erlebten wir vier wunderbare Tage miteinander und lernten einander so besser oder überhaupt erst einmal kennen.

Das schönste Kompliment bekommen wir bei einer sehr stimmungsvollen Feedback-Runde unter einem bunten Fallschirmdach von einem schon etwas älteren Schulvater, der schon viel in der Welt herumgekommen war. Er meint, er habe noch nie etwas so Harmonisches und Beeindruckendes erlebt, wie diese vier Tage, die ganz unterschiedliche Kinder und Jugendliche (im Alter zwischen drei und fünfzehn Jahren) und Erwachsene miteinander verbracht haben. - Das freut mich wirklich sehr und ist für mich der schönste Lohn für die doch sehr intensive und aufwändige Vorbereitungsarbeit dieser Projekttage.

Übrigens, die Projekttage 2019 wollen wir in der Steiermark verbringen und Graz und seine Sehenswürdigkeiten kennenlernen. Felix und ich werden wie immer die Sommerferien benutzen, um schon ein wenig zu recherchieren und um uns dabei auch durch die Grazer Eissalons zu kosten.

Und noch etwas zum Abschluss. Niklas wird demnächst dreizehn und hat das Down-Syndrom. Letztes Jahr wurde er auf den Projekttagen noch von seiner Mutter und Schwester begleitet. Heuer kam er alleine mit. Alles klappte ganz wunderbar und das, obwohl sich Niki sprachlich kaum mitteilen kann. Unsere vier großen Burschen teilten sich mit ihm ganz selbstverständlich ein Zimmer. Wo er Hilfe brauchte – und das waren nur ganz wenige Momente, wurde ihm ganz selbstverständlich von anderen geholfen. Niki fand, wie alle anderen Kinder, diese gemeinsamen Projekttage in Linz ganz einfach cool, er gehörte ganz selbstverständlich dazu. Wenn Köpfe keine Barrieren aufbauen ist ganz einfach und selbstverständlich alles möglich – das nennen wir Inklusion!

Wir laden sehr herzlich zum Tag der offenen Tür am Mintag, dem 11. Juni ein!