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31.12.2013

Dezember 2013


... Und da begegnet Felix in Horn einem Bekannten. Er weiß bereits von unserem Projekt und fragt Felix, warum wir uns denn nicht auch noch die alte Volksschule in Mold anschauen. Er wisse, dass der jetzige Besitzer sie wieder verkaufen wolle, da er sein für dieses Haus geplante Vorhaben nicht verwirklichen könne. Felix bedankt sich sehr herzlich für diesen Hinweis und am folgenden Wochenende besichtigen wir das alte Volksschulgebäude in Mold. Mittlerweile haben wir uns schon mit dem Gedanken angefreundet ein Schulgebäude zu kaufen. Der finanzielle Aufwand für eine Mietzahlung oder eine Kreditrückzahlung ist der gleiche und so wie es derzeit aussieht, werden wir mit mindestens 10 SchülerInnen starten können. Die Miete oder Kreditrückzahlung inklusive Mitarbeitergehältern und Betriebskosten wäre so auf jeden Fall gesichert und wenigstens das wäre kein allzu großes Risiko. Um annähernd das zu verdienen, was meinem jetzigen Lehrergehalt entspricht, bräuchten wir laut den Berechnungen unseres Steuerberaters mindestens 17 SchülerInnen. Aber aus finanziellen Gründen machen wir das ganze sowieso nicht, sonst dürften wir ja nicht einmal darüber nachdenken!

Das Schulgebäude in Mold gefällt uns sofort sehr gut. Es besitzt zwar nur einen sehr kleinen Garten, aber direkt an diesen Garten grenzt der riesige Gemeindespielplatz und ein Löschbecken, das im Sommer als Gemeindeschwimmbad verwendet wird. Das Besondere an diesem Gebäude ist, dass ein quadratischer Turm - der einzige Rest, der im 11. Jh. erbauten Michaelskirche - in den Schulbau einbezogen ist. Die Michaelskirche wurde 1784 abgerissen. Nur der Turm blieb stehen und wurde in das Schulgebäude integriert. Im Inneren des Hauses befinden sich zwei große Klassenräume, zwei kleinere Nebenräume, Sanitäranlagen und ein winziger Keller unter dem Turm. Ich kann mir sofort vorstellen, was man aus diesem Gebäude machen kann. Allerdings müsste noch sehr viel renoviert und adaptiert werden. Wieder bitten wir einige Eltern, das Schulgebäude mit uns zu besichtigen und auch Frau DI Schuh kann es sich wieder einrichten, bei diesem Termin dabei zu sein. Alle sind sich bei einer anschließenden Besprechung im Gasthaus Knell einig, dass das der bis jetzt beste Standort wäre. Mit dem Besitzer des Schulgebäudes können wir uns in den darauffolgenden Tagen auf einen für beide Seiten akzeptablen Kaufpreis einigen. Am 9. Dezember stellen Frau Schuh und ich am Ende der Gemeinderatssitzung in Mold unser Bau- und Schulprojekt vor. Auch hier wird unser Vorhaben sehr positiv aufgenommen. Bürgermeister Schmöger versichert mir, dass meine Schulkinder den Spielplatz jederzeit mitbenützen dürfen und der ganze Gemeinderat beschließt einstimmig, eine möglichst schnelle Rückwidmung des Grundstücks in Sonderstandort Schule einzuleiten. Während dieser Gemeinderatssitzung erfahren wir auch, dass das Schulgebäude wie auch andere Gebäude in Mold mehrmals von Hochwasser betroffen und überschwemmt war. Wir müssten uns diesbezüglich aber keine Sorgen machen, da als zukünftiger Hochwasserschutz das erste von drei geplanten Rückhaltebecken im Frühling fertiggestellt würde. Ich bin wieder etwas besorgt, da wir auch erfahren, dass es eigentlich keinen Versicherungsschutz gegen Überschwemmungsschäden gibt. Ob wir Menschen es mit diesen baulichen Vorkehrungen wirklich schaffen werden, die Natur zu bezähmen, wird die Zukunft weisen. Unser Schulprojekt hat also noch eine spannende Facette mehr dazubekommen. Frau Schuh organisiert eine ihr bekannte Baufirma, die auf Entfeuchtung und Trockenlegung von Gebäuden spezialisiert ist, um untersuchen zu lassen, ob die Feuchtigkeitsschäden im Haus sanierbar sind und ob das Mauerwerk von Schimmelpilzen oder Schwämmen betroffen ist. Ich erfahre, dass es Pilzarten/Hauschwämme gibt, die so aggressiv und schädlich und vor allem nicht bekämpfbar sind, dass man die Mauern nur mehr abreißen kann. Wieder beginnt eine Zeit des Bangens. Dann kommt der erlösende Befund. Die Mauern sind zwar an manchen Stellen feucht, aber nicht von Pilzen befallen. Das Haus ist sanierbar. Das ist so knapp vor Weihnachten mein schönstes Weihnachtsgeschenk. Auch einige Handwerker und Freunde, die etwas vom Bauen verstehen, begutachten die Schule und meinen, dass das Gebäude insgesamt inklusive Dachstuhl in einem ganz guten Zustand wäre. Doch die nächste Hiobsbotschaft folgt gleich einige Tage später:

Wir müssen mit allen Umbaumaßnahmen bis Ende März fertig sein, denn spätestens am 15. April müssen wir die Schulgründung bei den Behörden eingereicht haben.

Diesmal hat Felix mit der Rechtsabteilung im Landesschulrat telefoniert und freundlich eineinhalb Stunden all unsere Fragen beantwortet bekommen. Es wird für den 16. Jänner ein Besichtigungstermin vereinbart, bei dem wir erfahren, was wir baulich noch ändern oder adaptieren müssen, damit der Verleihung des Öffentlichkeitsrechtes baulicherseits nichts im Wege steht. Am 23. Dezember gibt es noch bezüglich eines Kredits Gespräche mit der Volksbank. Da wir unsere Wohnung in Wien als Sicherheit anbieten können, erhalten wir die Zusage für einen Kreditsumme bis zu 150 000 EUR.

Die Weihnachtsferien beginnen.