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14.05.2017

13. Mai 2017 Projekttage 3. Tag


3. Tag

Am nächsten Morgen ist Raphi wieder relativ fit, nur beim Frühstück meint er sehr überzeugt: „Claudia, ich glaube, ich esse heute einmal etwas weniger“. Ich bestärke ihn sehr in diesem Vorhaben und bin dankbar, dass nicht eine ansteckende Virusinfektion die Ursache für seine Übelkeit war.

Im Nationalpark steht heute das Thema Salzlacken am Programm. Mit Andi und Babsi mischen die Kinder Salzcocktails in unterschiedlichen Konzentrationen und Geschmacksrichtungen à la „Lange Lacke“, „Neusiedler See“, „Adria“, …. Sie erfahren, wie Salzlacken entstehen, warum sie für Zugvögel so wichtig sind, was es bedeutet, wenn eine Salzlacke stirbt und warum das passiert. Den Auftrag zu den Eigenschaftswörtern „rot, stachelig, lang, grausig und schnell“ passende Dinge aus der Natur zu suchen, erledigen die Kinder in Teamarbeit. Übrigens, zu „grausig“ bringen fast alle Teams Zigarettenstummeln.

Am Nachmittag fahren wir mit einer großen Pferdekutsche, in der wir alle gemeinsam Platz finden, zu den Weißen Eseln. Dort befindet sich auch ein 16 m hoher, alter ehemaliger Grenzwachturm. Ich weiß, wie hoch er ist (ich war im August bei starkem Wind schon oben – sehr wackelig) und dass man wirklich schwindelfrei sein muss, um die fast senkrechten, luftigen Metallleitern hinaufzuklettern. Gott sei Dank wollen nicht alle hoch hinauf und von denen die wollen, drehen einige auf der ersten Plattform auch schon wieder um. Doch David will weiter. Noch vor 6 Jahren konnte er nicht einmal die erste Sprosse einer Sprossenwand besteigen ohne Panik zu bekommen und jetzt traut er sich diese schon sehr extreme Herausforderung zu. (Auch einige Erwachsene haben bereits wieder kehrt gemacht.) Ich zögere ein wenig. Soll ich ihm diesen Aufstieg wirklich weiter erlauben? Er traut sich etwas zu und ich bin mir zum ersten Mal seit langem unsicher. David ist mittlerweile größer und schwerer als ich. Ich kann ihn auf keinen Fall mehr tragen oder auch nur durch längeres Halten sichern. Ich beschließe seine Mutter anzurufen und diese „Expedition“ mit ihr abzusprechen. „Wenn sich der David das zutraut, dann soll er es machen“. Gut, dann geht es weiter, von der 1. Plattform bis zum Dach. David kraxelt vor mir hinauf und hat keine Probleme. Für ihn ist alles ganz normal. Auf der Aussichtsplattform angekommen meint er nur: „Ui, ein bissl hoch is da schon“. Wir machen ein paar Fotos, schicken eines gleich nach Hause und dann klettern wir wieder hinunter. Für David ist es das Normalste der Welt. Ich bin wirklich stolz auf ihn. Und seine Mutter erst!

Unser letzter Abend bricht an. Wir bereiten Partyhäppchen vor, verteilen Chips und anders Salzgebäck in Schüsseln, installieren Sophies Discokugel, blasen Luftballons auf, richten Requisiten für Spiele her, legen Musik auf. Und dann geht sie los, unsere Party. Dieses Mal schon wesentlich besser vorbereitet und organisiert als im letzten Jahr. Alle machen mit, freuen sich und amüsieren sich. Die Kleinen müssen wieder etwas früher ins Bett, die Großen pokern noch bis ca. 23:00 Uhr – es hat sich während der letzten drei Tage eine begeisterte Pokerrunde gebildet.