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11.02.2018

11. Februar 2018


Worüber ich beim letzten Mal nicht geschrieben habe: Es tut sich was und alles ist nach der „Beschaulichkeit“ der letzten zwei Jahre momentan wieder einmal sehr spannend. Seit fast zwei Jahren bemühe ich mich erfolglos um Förderungen und Sponsoren für einen Zubau an unser Schulgebäude.

Im Dezember nahm ich im Rahmen meines Vortrags einen letzten gewaltigen Anlauf. Ich saß wieder tagelang, um Briefe mit unseren Anliegen zu formulieren. Diesmal schickte ich unsere Post u.a. auch an Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Bildungslandesrätin Barbara Schwarz. Auch bei Vertretern von Licht ins Dunkel und der VKKJ, die der Schule im Dialog vor zwei Jahren einen Besuch abgestattet hatten und wie so viele sehr begeistert waren, meldete ich mich wieder und lud auch sie zum Vortrag ein. Ich hatte mir vorgenommen, noch einen letzten Versuch zu unternehmen, um auch politisch Verantwortlichen darzustellen, dass Inklusion, wie sie bei uns gelebt wird und täglich in hervorragender Qualität auch gelingt, nicht mehr nur meine Privatsache sein kann.

Aufgrund der Erfahrungen der letzten zwei Jahre schon etwas frustriert, rechnete ich nicht wirklich mit einem ernstzunehmenden Echo auf diese Bemühungen, aber ich wollte mir später einmal nicht vorwerfen, dass ich nicht alles probiert hätte. Denn die Zukunft der Schule im Dialog wäre für mich - sehr schweren Herzens - auch ohne Inklusion vorstellbar.

Langer Rede kurzer Sinn: Auf jeden Fall sind derzeit zwei verschiedene Abteilungen der NÖ Landesregierung mit uns beschäftigt und in Kontakt und ich bin ehrlich gespannt, wie und wann über unser Förderansuchen entschieden wird. Ich melde mich, sobald es diesbezüglich Neuigkeiten gibt.

Was hat sich sonst noch so getan bei uns?

Als Abschluss der Beschäftigung mit Raffael kommt wieder einmal Thomas Schmidt für ein außergewöhnliches Kunstprojekt zu uns. Zuerst stellt er unseren älteren Schulkindern Wissenswertes zu verschiedensten Farbpigmenten dar. Dann zeigt uns Thomas, wie man eine Eitempera mischt und damit malt. Kleine Kunstwerke entstehen – aber sehen Sie selbst im Film unten! Übrigens falls Sie sich für große Kunstwerke interessieren, hier ist der Link zu einigen von Thomas Bildern. Herzlichen Dank für diesen tollen Vormittag!

Auch unsere jüngeren Schulkinder sind sehr kreativ und schon viel konzentrierter und ausdauernder als zu Schulbeginn unterwegs. Jeden Montag beginnen wir wieder mit einem Stationenbetrieb, bei dem sich nun auch die Kleinen ihre Zeit und die zu bewältigenden Arbeiten sehr selbständig einteilen können.

Neue Buchstaben und Lernwörter müssen gelernt und geübt werden. Einige Kinder sind dabei so schnell unterwegs, dass sie wirklich schon alles, und das sehr gut und sinnerfassend, lesen können. Andere brauchen mehr Zeit und erarbeiten sich das Lesen langsamer in ihrem persönlichen Tempo. Das Wichtigste ist mir, dass jedes Schulkind am Ende seiner Schulzeit bei uns lesen kann und es auch gerne tut.

Seit vier Jahren werden Schülerinnen und Schüler nun schon an unserer Schule unterrichtet und dabei konnten wir folgendes beobachten: Alle und ich meine wirklich alle Kinder (auch die, bei denen schon vor der Schuleinschreibung von Schulpsychologen ein sonderpädagogischen Förderbedarf empfohlen wurde), also alle, die ihre Schulpflicht bei uns begonnen haben, können nach vier Jahren wirklich gut lesen und, was mich noch mehr freut, tun dies auch ausgesprochen gerne! Bücherlesen gehört zu den Lieblingsbeschäftigungen der Kinder während Freiarbeitsphasen. Im Gegensatz dazu müssen wir immer wieder beobachten, wie unendlich mühsam es ist, Kinder, die nach ein oder zwei Jahren in einer anderen Schule zu uns kommen und im Lesen und Schreiben große Defizite aufweisen, für das Lesen zu begeistern. Viele können es auch kaum, sind frustriert und es bedarf ganz großer Anstrengungen - auch unsererseits -, dass offensichtlich Verabsäumtes hier wieder halbwegs aufgeholt werden kann.

Das ist schade! Wieder einmal empfehle ich Lesenlernen mit dem IntraActPlus-Konzept. Leseerziehung bedeutet bei uns u.a. auch zweimal in der Woche eine kurze Besprechung, wer gerade was liest, in Verbindung mit der Möglichkeit, sich Bücher aus unserer Schulbibliothek auszuborgen. Unsere Schulbibliothek wird ständig mit neuen für die Kinder interessanten Büchern aufgestockt, platzt deshalb schon aus allen Nähten und ruft uns täglich kläglich zu: „Auch wir brauchen mehr Platz! Bitte zubauen, bitte zubauen, …!“ Ob uns die Bücher gefallen, ist dabei nicht so wichtig. Hauptsache es wird gelesen. Und so kaufe ich u.a. alle Neuerscheinungen von Tom Gates, Greg´s Tagebüchern, Lotta Leben, … sobald sie auf dem Markt sind. Die Kinder freuen sich jedesmal sehr und lesen, lesen, lesen, ...