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19.06.2015

19. Juni 2015

Projekttagereport aufgeteilt auf vier Blogeinträge: Dienstag, 9. Juni 2015


Am Dienstag treffen wir einander pünktlich um 07:15 Uhr am Bahnhof Eggenburg. E-Cards werden eingesammelt, eingesteckte Jugendtickets kontrolliert, Fotos gemacht und dann ist er schon da, der Abschied. Aufregung, Nervosität, eine letzte Umarmung und hinein in den Zug. Vier Tage und drei Nächte ohne Eltern und gewohnte Umgebung - vier Tage und drei Nächte in gewohnter Umgebung aber ohne Kind(er)? Wem fällt es schwerer … ?

In Ziersdorf steigt, wie abgemacht, Gabriel zu, auch das klappt. Schon sind wir in Wien. Wir wechseln das Transportmittel und steigen in die U4 ein. Und jetzt merkt man sehr deutlich, dass U-Bahnfahren nicht zu unserer täglichen Routine gehört. Nasen werden an den Fenster- und Türscheiben platt gedrückt und jeder rauschend vorbeisausende Gegenverkehr löst wahre Begeisterungsstürme aus. Außerdem beginnt sich für alle weiteren U-Bahnfahrten ein Hobby zu etablieren. „Schatzsuche auf den Gleisen“. Mit den von den Kindern entdeckten Kleidungsstücken und Gegenständen könnte man locker zwei Personen einkleiden, ein Baby erstausstatten und so manches Kinderzimmer bereichern. Da wir einige Strecken im Laufe der Woche mehrmals fahren, werden manche Schätze wiedererkannt, bzw. können von den Kindern genau lokalisiert werden.

Im Tiergarten Schönbrunn besuchen wir zuerst plangemäß die Beulenkrokodile. Daran anschließend geht es gleich weiter zum Krokodil-Modellierkurs. Als mir Matthias sein fertiges Krokodil zeigt und dabei meint, „Schau Claudia, ich habe einen Gavial gemacht!“, weiß ich, dass unsere thematische Vorbereitung gepasst hat. Nach einer Lunchpaketpause und dem ersten Eis (einem von vielen bei dem hochsommerlichen Wetter) gönnen wir uns den Luxus einer Fahrt mit dem Zooexpress. Ich bin doch sehr überrascht, welch große Freude auch die größeren Kinder noch daran haben, mit dem kleinen Bimmelzug bis zum Tirolerhof zu fahren und das, obwohl wir ja schon eine gute Stunde in einem echten Zug verbracht haben. Beim Tirolerhof teilen wir uns je nach Interesse in zwei Gruppen auf. Die einen wollen unbedingt zum Wolfsgehege, die anderen über den Baumwipfelweg zu den Eisbären und Pinguinen. Mit Bernhard begleite ich den Eisbärentrupp. Auch ich bin vom neuen Eisbärengehege begeistert. Über 20 Minuten beobachten wir, wie sich zwei durch das Wasser noch größer wirkende Eisbären balgen und dabei doch auch sehr wuchtvoll ihre Kräfte messen. Wir sind alle sehr beeindruckt von dem, was da manchmal nur ca. 70 cm von unseren Nasen entfernt unter Wasser passiert. Faszinierend und Respekt einflößend zugleich.

Nach dem Tiergartenbesuch verabschieden wir uns von Marianne und den Pendlern und steigen in die Straßenbahn ein. Der 58er bringt uns fast bis zu unserem Quartier. In drei Gehminuten erreichen wir das Don Bosco Haus in der St. Veitgasse. Noch in der Schule haben wir die Zimmerordnung fixiert und so beziehen die Kinder zwei 3-Bettzimmer und zwei 4-Bettzimmer. Wie am Elternabend besprochen, teilen sich unsere drei Erstklassler mit Helga, Nadines Mama, ein Zimmer. So gibt es in der Nacht für alle Fälle einen greifbaren Mamaersatz. Alle Zimmer sind hell und freundlich und sofort beginnen wir uns einzurichten. Felix hat sich seine Wientermine für diese Woche so organisiert, dass er in der Früh noch unseren Bus mit allen Koffern und Reisetaschen am Parkplatz des Hauses parken konnte. Daher mussten wir, Gott sei Dank, nicht mit Gepäck durch halb Wien fahren.

Der nächste Programmpunkt wird von uns sehr streng gehandhabt. Eine Stunde Ruhepause. Alle müssen wirklich im Bett liegen und sich ausruhen. Die Kleinen schlafen auch sofort ein. Manche Großen vertreiben sich die Zeit mit Lesen, etc, aber leise muss es auf jeden Fall sein, denn wir brauchen noch viel Kraft für unser Abendprogramm. Nach der Ruhepause geht es vom 2. Stock hinunter in die weitläufige Gartenanlage zum Fußballspielen. Um 17:00 Uhr nehmen wir das frühest mögliche Abendessen zu uns und dann heißt unsere Devise: „Schönmachen“ für die Volksoper. Ich bin sehr neugierig, ob ich mit dem Ballettabend „Junge Talente des Wiener Staatsballets“ die richtige Wahl für unsere Volksschulkinder getroffen habe.

Die Aufführung ist wunderbar. In einem Mix aus modernem Tanz und klassischen Ballettszenen zeigen die hervorragenden Tänzerinnen und Tänzer die ganze Bandbreite ihres Könnens und begeistern Gott sei Dank auch unsere Schulkinder, darunter auch die 11-jährigen Buben.

Da die Vorstellungen zweieinhalb Stunden dauert, trennen wir uns in der Pause von den schon Müden. Sie fahren mit Helga zurück ins Quartier. Die anderen Kinder, es sind erstaunlicher Weise nur mehr Burschen, bleiben mit Bernhard und mir bis zum Ende der Aufführung. Dann fahren wir noch schnell zum Schwedenplatz auf eine Riesenportion nächtliches Eis. Kurz nach 23:00 Uhr kommen wir im Don Bosco Haus an und eine halbe Stunde später schlafen alle. Der erste Tag ist geschafft! Es war ein guter Tag und wir sind froh darüber.